Die Favoriten tun sich in den Viertelfinal-Playoffs weiter schwer. War es im ersten Spiel der HC Rychenberg gewesen, der den Kürzeren zog, erwischte es im zweiten GC und Zug. Einzig Wiler führt in seiner Serie mit 2:0, in allen anderen gab es bisher je einen Erfolg für jede Mannschaft. Am Samstag werden die Aussenseiter erstmals vor eigenem Publikum antreten können. Für den HCR heisst das: Ab in die Paul Reinhart-Halle nach Weinfelden (Anpfiff: 17 Uhr). Und dort gilt es an die Leistung des zweiten und dritten Drittel des zweiten Heimspiels anzuknüpfen.
Zwei unterschiedliche Gesichter
Im bisherigen Verlauf seiner Viertelfinalserie zeigte der HCR zwei Gesichter. Hatte er sich im ersten Duell mit Thurgau und in der Startphase des zweiten nicht auf der Höhe seiner Aufgabe befunden, erwachte er im zweiten Spiel ab dem Mitteldrittel und präsentierte sich dergestalt, wie er es selber von sich erwartet. War er in den ersten knapp vier Dritteln zögerlich, zu wenig zupackend und fehlerhaft aufgetreten, steigerte er sich anschliessend in jeder Hinsicht. Vor allem begannen die Winterthurer, sich dank gesteigerter Intensität und mehr Überzeugungskraft entschieden häufiger in den Zweikämpfe durchzusetzen. Es unterliefen ihnen dadurch auch deutlich weniger Ballverluste, was im Verbund mit einem verbesserten defensiven Timing zur Konsequenz hatte, dass Thurgaus gefährliche Konter sehr viel seltener bis zum Abschluss gediehen. Gleichzeitig blieb der HCR geduldig, als sich die klare Steigerung nicht sofort am Scoreboard ablesen liess. Diese Beharrlichkeit zahlte sich am Ende aus.
Woher der holperige Playoffstart auch immer hergerührt hatte, mit einiger Verzögerung scheint der HCR auch auf Betriebstemperatur gekommen zu sein. In Weinfelden wird es sich nun zeigen müssen, ob dies ein Strohfeuer war oder von Dauer sein und welches Gesicht der HCR zeigen wird. Es wird aber auch spannend sein zu sehen, ob Thurgau auf die Niederlage reagieren wird und gegebenenfalls auf welche Weise. Werden die Ostschweizer erneut vorrangig auf Konter setzen? Werden sie auch diesmal mit zwei Linien durchspielen? Und nimmt allenfalls auch HCR-Trainer Philipp Krebs Anpassungen vor? Am Samstag werden diese und andere Fragen beantwortet werden.
Autor: René Bachmann
